Niedersachsen klar Logo

Projekte zu autonomen Fähren, Torfersatz und Gülleverwertung können starten

Deutsch-niederländische Projekte in Höhe von 22,8 Millionen Euro genehmigt


In der niedersächsisch-niederländischen Grenzregion (Region Weser-Ems und nordniederländische Partnerprovinzen) können sechs Projekte zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit und einem Volumen von 22,8 Millionen Euro an den Start gehen: Die zuständigen Ausschüsse im Interreg VI A-Programm Deutschland-Nederland haben die Anträge genehmigt. 9,6 Millionen Euro stammen aus EU-Mitteln, weitere 1,6 Millionen Euro vom Niedersächsischen Europa- und Regionalministerium.

„Ich freue mich, dass die bereits sehr gute Zusammenarbeit weiter ausgebaut wird. Die Vielfalt der Projektthemen macht deutlich: Grenzübergreifende Herausforderungen können nicht von einem Land im Alleingang gelöst werden, sondern es braucht die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Nachbarn – das ist gelebtes Europa“, sagt Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus.

Die genehmigten Projekte befassen sich mit nachhaltigen Innovationen im Bereich der autonomen Schifffahrt im Wattenmeer, der Gülleverwertung, der Herstellung torffreier Substrate und der Gewinnung von biobasiertem Baumaterial aus der Bewirtschaftung von Mooren. Darüber hinaus sind eine grenzübergreifende Modellregion für nachhaltige Entwicklung und Naturerleben im Naturerlebnispark Wattenmeer und ein Konzept zur Dürrebekämpfung im Bereich Dinkel-Vechte geplant.

Redaktioneller Hinweis
Eine Kurzbeschreibung der sechs Interreg A-Projekte finden Sie auf den Folgenseiten. 

Kurzbeschreibung der im Interreg VI A-Programm Deutschland-Nederland geförderten Projekte

Ferry Go!: Das Projekt will die autonome Schifffahrt im Wattenmeer voran bringen. Dazu sollen Fähren und Pilotstrecken vom deutsch-niederländischen Festland zu den Wattenmeerinseln entwickelt, Versuchsfahrten mit einem Testschiff durchgeführt und der Einsatz Künstlicher Intelligenz getestet werden.
Beteiligte (u.a.): Mariko GmbH Leer, Reederei Norden – Frisia, BEKING & RASMUSSEN Schiffs- und Yachtwerft SE Lemwerder, DLR Oldenburg.
Gesamtbudget: 6,904 Millionen Euro

Peat-free Substrats: Torffreie Gartenbausubstrate leisten einen wichtigen Beitrag zur Minderung von Treibhausgasemissionen. Einen Rohstoff hierfür kann die Pflanzenart „Durchwachsene Silphie“ liefern. Im Projekt soll aus ihr eine torffreie Alternative zu herkömmlichen Substraten entwickelt und weitere Verwendungsmöglichkeiten des Fasermaterials erforscht werden.
Beteiligte (u.a.): 3N Kompetenzzentrum Werlte, HS Osnabrück, CornTech GmbH.
Gesamtbudget: rd. 1,5 Millionen Euro

Paludi & Bouw: Ziel des Projekts ist die Entwicklung von biobasiertem Baumaterial durch die Kombination von Rohrkolben mit Pilzgeflecht (das sogenannte Myzel), um es als Platten- und Dämmmaterial im Hausbau einzusetzen. In den Prozess sollen Produzenten (Landwirte, Hersteller von Halbfabrikaten) sowie Konsumenten (Bauunternehmen, Kunden) einbezogen werden.
Beteiligte (u.a.): Jade HS Oldenburg, Terhalle Holding GmbH&Co.KG, Ottenstein, 3N Kompetenzzentrum Werlte.
Gesamtbudget: 2,3 Millionen Euro

ReFarM: Im Projekt soll Gülle in alternative Düngemittel, Bodenverbesserer und Biogas umgewandelt und lokal weitergenutzt werden. Emissionen und Umweltschäden können so im Vergleich zur bisherigen Gewinnung der Primärrohstoffe minimiert werden.
Beteiligte: 3N Kompetenzzentrum Werlte, HS Osnabrück, B.E.S. GmbH & Co.KG Bad Bentheim, Humusguru GmbH Cloppenburg.
Gesamtbudget: rd. 5 Millionen Euro

DIWA: Im Projekt sollen grenzüberschreitende Maßnahmen zur Bekämpfung von Dürre entwickelt und umgesetzt werden, beispielsweise durch die Ausarbeitung von Szenarien und (Kommunikations-)Strategien zur flächendeckenden Erfassung von Dürrerisiken oder die Überprüfung von bestehender Dürrebekämpfungsmaßnahmen.
Beteiligte: LK Emsland, LK Grafschaft Bentheim.
Gesamtbudget: rd. 6,6 Millionen Euro

Watten-Vision: Die grenzübergreifende Wattenmeerregion soll als Modellregion für nachhaltige Entwicklung und Naturerleben zu einer der nachhaltigsten Lebensräume und Reiseziele in Europa entwickelt werden. Das Gebiet ist insbesondere mit dem UNESCO-Weltnaturerbe ein wichtiger regionaler Faktor für den Naturschutz und Tourismus, der auch auf andere gesellschaftliche und wirtschaftliche Sektoren ausstrahlt.
Beteiligte (u.a.): Nationalparkverwaltung NDS Wattenmeer Wilhelmshaven, Ostfriesland Tourismus GmbH Leer, Ökowerk Emden, HS Emden/Leer, Int. Dollard Route e.V. Warsingsfehn.
Gesamtbudget: rd. 3,7 Millionen Euro

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.06.2024

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln