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erstellt am:
14.04.2023
Löwen / Belgien. Der Begleitausschuss des Interreg B Nordseeprogramms hat am (gestrigen) Donnerstag drei europäische Kooperationsprojekte unter niedersächsischer Leitung genehmigt und damit Förderungen in Höhe von 7,5 Millionen Euro aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bewilligt. Gemeinsam mit Partnern aus Hamburg, Belgien, Dänemark, Frankreich, Niederlande und Schweden können nun in den Projekten „TREASURE“, „DivGrass“ und „Norsaic“ innovative Konzepte zu den Themen Meeresschutz, Artenvielfalt auf Weideflächen sowie maritime Raumnutzung transnational entwickelt und umgesetzt werden.
„Alle drei Projekte zeigen unterschiedliche Herausforderungen auf, denen es rund um den Nordseeraum zu begegnen gilt. Kein Land, keine Region kann hier im Alleingang erfolgreich sein,“ betont Regional- und Europaministerin Wiebke Osigus. „In enger Zusammenarbeit mit Partnern aus den anderen Anrainerstaaten übernimmt Niedersachsen Verantwortung für die Nordseeregion als wichtigen Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsraum.“
Das Projekt „TREASURE“ widmet sich dem Problem der Meeresverschmutzung. Ein großer Teil des Mülls gelangt über Flüsse ins Meer und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit dar. Mit einem integrierten sektorenübergreifenden Ansatz sollen Abfälle aus Binnenwasserstraßen identifiziert, vermieden und entfernt werden. Neben der Universität Oldenburg beteiligen sich das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems sowie weitere Partner aus Belgien, Dänemark, Frankreich und den Niederlanden. TREASURE hat eine Laufzeit von 36 Monaten und ein Gesamtbudget von rund 5,8 Millionen Euro, das mit EFRE-Mittel in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro kofinanziert wird.
Das Projekt „DivGrass“ des Verbunds Transformationsforschung agrar Niedersachsen nimmt mit der Milchwirtschaft einen der wichtigsten landwirtschaftlichen Sektoren im Hinblick auf den Verlust biologischer Vielfalt und Landnutzung in den Blick. Durch regionalen Wissenstransfer, transdisziplinäre Feldlabore, die Einbeziehung regionaler Behörden und digital unterstütztes Grünland-Monitoring sollen Milchbauern bei der Wiederherstellung der Biodiversität unterstützt werden. Neben der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Vechta sind Partner aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Schweden involviert. „DivGrass“ hat eine Laufzeit von 48 Monaten und ein Gesamtbudget von rund 3,9 Millionen Euro, das mit EFRE-Mittel in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro kofinanziert wird.
Das Projekt „Norsaic“ setzt sich für eine lebendige, gesunde und nachhaltige Nordseeregion angesichts des Klimawandels ein. Dazu will es Akteure zusammenbringen, die sich auf Anpassungsstrategien konzentrieren, Innovationsfähigkeit für Governance schaffen und gemeinsame Kapazitäten für die Zusammenarbeit in maritimer Raumplanung aufbauen. Neben der Universität Oldenburg beteiligen sich das das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit Sitz in Hamburg sowie weitere Partner aus Belgien, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Schweden an Norsaic. Das Projekt hat eine Laufzeit von 36 Monaten und ein Gesamtbudget von rund 2,7 Millionen Euro, das mit EFRE-Mittel in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro kofinanziert wird.
Hintergrund:
Das Interreg B Nordseeprogramm fördert die transnationale Zusammenarbeit von Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Vereinen, Universitäten und Hochschulen sowie Verwaltungen im Nordsee-Raum. Der Programmraum deckt neben weiteren Regionen in den Nordsee-Anrainerstaaten auch das gesamte Land Niedersachsen ab. Programmziel ist es, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenarbeit im Nordseeraum zu stärken und so zu einem intelligenteren und wettbewerbsfähigerem sowie grünerem und CO2-ärmeren Europa beizutragen. Für die Förderperiode 2021-2027 stehen insgesamt 171,2 Millionen Euro an EFRE-Mitteln Förderung für das Programm bereit. Die Förderquote im Interreg B Nordseeprogramm beträgt 60 Prozent.
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erstellt am:
14.04.2023